Eingereichte Projekte
Haus zur Linde
Architektur
Lüscher Egli AG, Dipl. Architekten ETH FH SIA, Langenthal
Bauherrschaft
Stettler Immobilien AG, Langenthal
Bauingenieurwesen
Wälchli & Partner AG, Langenthal
Haustechnik
Fischer - Käser AG, Lotzwil
Elektroplanung
Muff + Schmutz AG, Langenthal
Bauphysik / Akustik
MBJ Bauphysik + Akustik AG, Kirchberg
Jahr der Fertigstellung
2021
Adresse
Marktgasse 15, 4900 Langenthal
Bei manchen Projekten ist eine totale Transformation der vorgefundenen Bausubstanz sinnvoll, bei anderen eine beherzte punktuelle Intervention und bei wieder anderen eine beinahe unsichtbare Instandsetzung. Die Absicht dahinter ist jedoch bei allen dieselbe: Der Wert alter, bedeutender Bausubstand zu erhalten und durch modernisieren zu steigern, um dem Gebäude neues Leben und Bedeutung zu vermitteln.
So geschah es auch beim «Haus zu Linde» welches sich in der Marktgasse 15 in Langenthal befindet. Das Haus ist im Inventar der Denkmalpflege des Kantons Bern als erhaltenswertes K-Objekt aufgeführt. Anno 1804 wurde das Gebäude erstmals in einem Schriftstück erwähnt. Damals noch als Wirtshaus «zu Linde» bekannt wurde es von der Familie Stettler 1945 übernommen. 1954 wurde das Wirtshaus geschlossen und in eine Metzgerei umgewandelt. Dies hatte auch einige bauliche Veränderungen am Haus zur Folge. Nach 70 Jahren endete die Ära Stettler und seit 2016 stand das Gebäude leer, bis Ernst Stettler sich entschloss, die Liegenschaft komplett zu sanieren und zu erneuern. Die Totalsanierung des Stettler-Hauses – als das es seit anhin bekannt war – wurde von August 2019 bis Januar 2021 durchgeführt. Im Parterre befinden sich neu Geschäftsräumlichkeiten und in den drei Stockwerken darüber wurden insgesamt sechs Zweieinhalb-Zimmerwohnungen realisiert.
Die Umsetzung - eine knifflige Angelegenheit.
Das Haus verfügte über eine Bausubstanz, die mehr als 200 Jahre alt war, was für die Transformation in das renovierte Gebäude eine nicht alltägliche Herausforderung darstellte, genauso wie die Tatsache, dass sich die Liegenschaft direkt über dem Wasser befindet, fliesst doch die Langete unter dem Haus hindurch. Der Sockel im Erdgeschoss wurde komplett rückgebaut, eine neue Bodenplatte über der Langete betoniert, das Treppenhaus mit neuem Lift und Treppenläufe ausgestattet. Dazu musste das Gebäude provisorisch von seinen Fundamenten gehoben werden um schlussendlich auf dem neuen in Sichtbeton gestalteten Sockel seinen Platz zu bekommen.
Als Herzstück erhielt das Haus zum Schluss sein ursprüngliches Wirtsschild «zur Linde» zurück und so heisst das renovierte Gebäude denn nun auch "Haus zur Linde" und erinnert an seine frühere Bestimmung. Zurück zur Übersicht