Eingereichte Projekte
Hofcafé Rathaus zum Äusseren Stand
Bauherrschaft
Stiftung Rathaus des Äusseren Standes, Bern
Architektur, Bauleitung und Ausführungsplanung
Bellorini Architekten AG, Pascale Bellorini mit Martin Spaett, Bern
Fassadenplanung
Planung Metallbau und Glasdach: Speiser Metallbauplanungen GmbH, Thun
Kultur / Kunst am Bau
Entwurf Stoffdruck: Lorenzo Conti, Bern
Kultur / Kunst am Bau
Entwurf und Ausführung Bauplastik: Roland Aebi, Liebefeld
Bauingenieurwesen
Emch & Berger Bern AG, Bern
Bauphysik / Akustik
Grolimund + Partner AG, Bern
Elektroplanung
fux & sarbach ENGINEERING AG, Bern
Gastroplanung
Atelier AIP GmbH, Bern
Lichtplanung
Lichtbau GmbH, Bern
Haustechnik
Bieri Sanitärplanungen, Bern
Jahr der Fertigstellung
2019
Adresse
Zeughausgasse 17, 3011 Bern
Dem ambivalenten Raumeindruck des Hofcafés, der zwischen Innen- und Aussenraum oszilliert, wird durch eine illusionistische Wandgestaltung begegnet. Die notwendige Akustikverkleidung im unteren Bereich des hohen Raumes wird mit einem bedruckten Stoff bespannt, der in enger Zusammenarbeit mit dem Grafiker Lorenzo Conti entstanden ist. In Anlehnung an die illusionistische Malerei des Barocks suggeriert die Zeichnung eine phantastische Landschaft. In den Sockelelementen der Spalierverkleidung werden die Zuluftkanäle platziert.
Im oberen Teil des Raumes führt die Gipsstuckatur den illusionistischen Raumeindruck bis zum neuen Glasdach fort und streut zusätzlich den Luftschall. Über das neue umlaufende Gesims, das als Fortführung des Altbaugesimses die Dachrinne verkleidet, wird verdeckt die Fortluft abgesogen. Durch die Verwendung von reaktivem Glas beim neuen Dach kann auf die Applikation eines aussenliegenden Sonnenschutzes verzichtet werden. Das ermöglicht auch bei Sonnenschein den unbehinderten Blick in den Himmel.
Ein augenzwinkerndes Detail spielt auf einer weiteren Ebene mit dem Thema der Raumillusion: Der Affe, das Wappentier des Äusseren Standes, der seit 1980 auf einem Wandbild einsam über dem Brunnen auf einem Krebs reitet, erhält nun endlich Gesellschaft von zwei Artgenossen, die fröhlich auf dem Abschlussgesims herumtollen und Bananen stibitzen. Die Bauplastiken wurden nach Tonvorlagen des Keramikkünstlers Roland Aebi in Gips abgegossen und in der Farbe des Berner Sandsteins gefasst.
Das einzigartige, interdisziplinäre Team verschiedenster Planer, Handwerker und Künstler stellte sich dieser komplexen Bauaufgabe im Herzen des Unesco-Welterbeperimeters und verfolgte dabei hartnäckig ein gemeinsames oberstes Ziel: die sinnliche Bereicherung der Raumatmosphäre durch ein konsequentes Weiterbauen am hochwertigen Bestand. Zurück zur Übersicht