Eingereichte Projekte

Umbau und Erweiterung Geigenbauschule

Westansicht Situation Ostansicht Konzertraum Essraum

Bauherrschaft

Geigenbauschule Brienz, Hans Rudolf Hösli

Architektur

ARGE Geigenbauschule; Stephan Glaus, Stephan Rutishauser, Hans-Peter Bysäth, Aloys Linke, Jris Kaufmann

Bauleitung

ateliermarti architekten ag, Marcel Knecht

Bauingenieurwesen

Pirmin Jung Ingenieure, Christian Amstutz
E. S. Pulver Bauingenieure AG, Urs Moor

Holzbau

Wenger Holzbau AG, Xander Kübli
Flück Werke AG, Bernhard Flück
Holzkreation Schmid AG, Christoph Schmid

Haustechnik

Weber Energie und Bauphysik AG, Heinz Weber
Energieimpuls GmbH, Kaspar Flück-Bumann

Elektroplanung

BERING AG, Stefan Kopp

Lichtplanung

Lichtbau GmbH, Benno Faeh

Jahr der Fertigstellung

2018

Adresse

Oberdorfstrasse 94, 3855 Brienz

Für die Entwicklung des Projektes sowie den Umgang mit den Bestandesbauten wurde von Bauherrschaft und Planern eine Analogie zum Gewerbe des Geigenbaus – insbesondere der Restaurierung historischer Instrumente – gesucht. Dabei werden die Instrumente seit jeher für das Spiel unterhalten, erneuert und den aktuellen Anforderungen angepasst. In diesem Sinn wurden die Bestandesbauten für einen optimalen und zukunftsgerichteten Betrieb als Standortsicherung für die Geigenbauschule in Brienz angepasst und umgebaut.

Bei der Detaillierung und Materialisierung wurde auf einen hohen architektonischen Standard und die Verwendung von natürlichen Baumaterialien geachtet. Es galt den rückwärtigen Anbau in den historischen Dorfkern einzuordnen. Die Anordnung des dreiteiligen Pultdaches ermöglichte einerseits eine formale Zusammenbindung des Gebäudevolumens und gleichzeitig den für die Werkstätten wichtigen Lichteinlass. Für die beiden Werkstätten wurde zudem ein Fenster entwickelt, welches sich in die Fassade aus unbehandelter Douglasie eingliedert. Die Materialisierung der Innenräume orientiert sich am historischen Bestand. Während die „Kammern“ im Holzbau neu mit einem einheimischen Weisstannen-Täfer ausgekleidet wurden, sind die rückwärtigen Räume im gemauerten, alten Gebäudeteil mit einem Kalkputz überzogen. Als verbindendes Element wurden Wand- und Bodenbeläge in den Erschliessungsräumen beider Gebäudeteile identisch gehalten und die zwei Werkstatträume mit weiss lasierten 3S-Platten möglichst hell und für die Arbeit angenehm ausgekleidet.

Es galt das vielfältige Raumprogramm in den ungeordneten Bestandesbauten unterzubringen. Zur volumetrischen Korrektur wurde der Atelier-Anbau (ca. 1982) teilweise rückgebaut und mit einem neuen Zwischenbau vom Altbau getrennt. Mit diesem Eingriff wird das historische Gebäude wieder freigespielt. Zur Klärung der inneren Organisation wurde im Übergang von Alt- zu Neubau ein neues Treppenhaus eingebaut. Dieses erschliesst alle Verwaltungs-, Aufenthalts- und Schulungsräume im Altbau und verbindet sie mit den Werkstätten im Anbau. In den Obergeschossen beider Gebäude sind neue Räume für die Schule entstanden. Während im ausgebauten Dachgeschoss des Altbaus ein Konzertraum eingebaut wurde, entstand über der Werkstätte im Anbau neu ein Unterrichts- und Werkstattraum. Zurück zur Übersicht