Eingereichte Projekte

Volksschule Marzili Erweiterung

28 Marzili Web D6A8415 v2 02 Marzili Web D6A0309 30 Marzili Web D6A0347 24 Marzili Web Quadrat D6A6585 08 Marzili Web Quadrat D6A0037 v2

Bauherrschaft

Hochbau Stadt Bern

Architektur

ARGE Hull Inoue Radlinsky GmbH und Wolfgang Rossbauer Architekt ETH SIA GmbH, Zürich

Baumanagement

Omlin Architekten GmbH, Bern

Landschaftsarchitektur

extra Landschaftsarchitekten AG, Bern

Bauingenieurwesen

MWV Bauingenieure AG, Baden

Haustechnik

Amstein + Walthert Bern AG, Bern

Bauphysik / Akustik

Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich

Kultur / Kunst am Bau

Timo Nasseri, Berlin

Jahr der Fertigstellung

2019

Adresse

Sulgeneckstrasse 59, 3005 Bern

Der dreigeschossige Erweiterungsbau der Volksschule Marzili ergänzt die bestehende, denkmalgeschützte Schulanlage. Der Entwurf wurde aus dem Wunsch heraus entwickelt, die Erschliessungsbereiche der Schule als Lernlandschaften und möblierbare Begegnungszonen nutzen zu können.

Um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen, wurde ein Grundrisstyp mit zwei Fluchttreppenhäusern entwickelt: die orthogonalen Cluster der Unterrichtsräume gliedern sich dabei jeweils einem Treppenhaus an. Der Bereich zwischen den beiden «Erschliessungsbaumstämmen» wird in den Obergeschossen als mäandrierende Raumlandschaft frei bespielbar und bietet individuelle Lernzonen jenseits der klassischen Schulzimmer.

Die entlang der Fassaden aufgereihten Unterrichtsräume sind durch eine Enfilade von Türen miteinander verbunden. So kann man das ganzen Gebäude entlanglaufen, wodurch die Vielfalt der räumlichen Beziehungen im Haus und die Ausblicke in die angrenzende Umgebung erlebbar wird. Das Erdgeschoss mit Tagesschule, Mehrzweckraum, Bibliothek und Betriebsräumen, wird die Mittelzone zum offenen Durchgang, der zwischen Stadtquartier und Park vermittelt, während sich der Baukörper mit seinem polygonalen Grundriss in die baumbestandene Schulanlage einpasst.

Der Erweiterungsbau ist Minergie P Eco zertifiziert und als Kompositkonstruktion konzipiert: Die beiden Treppenhauskerne und die Geschossdecken sind betoniert, die Fassade ist in den Obergeschossen ein tragender Holzbau aus präfabrizierten Holzrahmen. Die innere Holzverkleidung ist akustisch wirksam, Arbeitssimse an den Fenstern laden zum Arbeiten mit Ausblick ein. Die Holzkonstruktion wird so ein konkret erlebbarer und benutzbarer Teil der Lernwelt. Die nicht tragenden Holztrennwände zwischen den Unterrichtsräumen bieten Nischen für den Schulwandbrunnen, Stauraum sowie Pinnwände, Abstell- und Ausstellungsflächen für den täglichen Unterricht.

Die Fassadengestaltung ist eine Referenz an die denkmalgeschützten Pavillons der historischen Schulanlage: die feingliedrige, mit Lisenen rhythmisierte Fassadenverkleidung der Obergeschosse ist aus sägerauem Fichtenholz und mit grüner Schlammfarbe gestrichen. Sie kontrastiert mit Elementen aus Edelstahl, lachsroten Stoffmarkisen und der Metall-Glaskonstruktion des Erdgeschosses. Umlaufende Betonplatten am Fuss des Gebäudes vermitteln den Übergang zwischen Innen- und Aussenraum. Zurück zur Übersicht