Eingereichte Projekte
Altstadthaus Gerechtigkeitsgasse 21
Bildrechte/Copyright: Philip Heckhausen, Zürich
Architektur
Piazza Meier und Franziska Beyeler
Bauherrschaft
Thomas, Christoph und Peter Läderach
Jahr der Fertigstellung
2022
Adresse
Gerechtigkeitsgasse 21
‘This house is killing me’ steht in einem Raum voller Gegenstände, beissenden Geruchs und Grafittis an den Wänden. Durch Vorhänge getrennt, stehen Betten dicht beisammen: Waren das 'Arbeitsplätze' oder einfach Schlafkojen? Manchmal kommen Menschen und suchen etwas, das hier nun nicht mehr stattfindet. Die Suchenden gehen enttäuscht und ratlos weiter. Wir messen und zeichnen Brust- und Knietäfer, profilierte Streifbalken, möglicherweise ursprünglich teilvergoldete Ziergitter und vieles mehr. Wer das wohl alles bestellt, geplant und gebaut hat?
Marco stellt fest, dass eine freigelegte Kellermauer mit 95,4%iger Wahrscheinlichkeit zwischen 1176 und 1284 aufgemauert worden ist. Max kratzt Farbe von den Fensterrahmen und bestätigt Jean-Daniels Hinweis auf eine bauzeitliche, besser proportionierte Sprossenteilung. Glücklicherweise kann Ivana noch Gnehmsche Kacheln aus dem Bauteildepot mitgeben, sodass Tom die neuen Schamottsteine der Kachelöfen bald vollständig historisch bekleiden kann. Hinter den Russklappen lagen noch Spritzen und Alufolien. Bald wird wieder geheizt werden können.
Thomas will, dass jeder Quadratmeter des Hauses optimal genutzt wird, und er kann auch dafür sorgen, dass grosse Glasscheiben eingebracht und später regelmässig geputzt werden können. Wie wären unsere Barock-Helden Albrecht oder Niklaus wohl damit umgegangen? Im Haus vis-à-vis gibt’s Anschauungsunterricht, und in Pauls Büchern finden wir hilfreiche Texte und Zeichnungen. In seinem Polster- und Tapeziergeschäft im Nachbarhaus begann Teo, sich mit modernem Design auseinanderzusetzen. Später traf er sich mit Trix und Robert. Gemeinsam haben sie sicher über Räume, Proportionen, Farben und Licht gesprochen. Rosmarie erzählt, wie die Drei Schweres leicht erscheinen lassen konnten und dass die Form der Funktion nicht mehr dogmatisch folgen musste.
Alles hier ist gebaut. Ingemar hat einmal erzählt, dass sich Hans in einer Vorlesung an der ETH über die ‘Stadt aus einem Stein’ freuen konnte. Es ist schon eine tolle Vorstellung, wie Carlo und seine Vorgänger den Stein in Ostermundigen teilten, um ihn innerhalb der Aareschlaufe neu zu fügen. Auf den Terrassen mit Blick in die wunderbaren Dachlandschaften sollten wir nun vermehrt über Biodiversität nachdenken. Nehmen die Tauben aber überhand, füttert Meret sie den Bären. Zurück zur Übersicht