Eingereichte Projekte

Neue Innenhoffassaden im historischen Kontext des UNESCO-Weltkulturerbes Berner Altstadt

1 Schluesselbild  Joelle Neuenschwander 2 Kornhausplatz  yves andre v2 3 Kornhausplatz  bauzeit architekten 4 Kornhausplatz  yves andre v2 5 Kornhausplatz  yves andre Bildrechte/Copyright: Yves André (Bilder Nr. 2, Nr. 4, Nr. 5), Joelle Neuenschwander (Schlüsselbild Nr.1), bauzeit architekten (Bild Nr. 3)

Bauherrschaft

ASSETIMMO Immobilien Anlagestiftung, Zürich

Architektur

bauzeit architekten GmbH, Biel/Bienne

Kultur / Kunst am Bau

Amadeus Furrer - Bildhauer, Le Landeron

Denkmalpflege

Fachstelle für Denkmalpflege – Stadt Bern

Baumanagement

Trachsel Zeltner AG, Bern

Bauingenieurwesen

WAM Planer und Ingenieure AG, Bern

Elektroplanung

Bering AG, Bern

Haustechnik

NBG Ingenieure AG, Bern

Bauphysik / Akustik

Prona AG, Biel/Bienne

Jahr der Fertigstellung

2021

Adresse

Kornhausplatz 7, Bern

Im Rahmen der Gesamtsanierung wurde der zuvor verbaute Innenhof am Kornhausplatz 7 wieder zum Vorschein gebracht. Da von den zerstörten historischen Hoffassaden keine Dokumente mehr existieren, wurde bei der Sanierung mit der städtischen Denkmalpflege beschlossen, eine heute zeitgemässe Fassade aus Berner Sandstein zu realisieren. Wie früher beim Bau der Berner Altstadthäuser üblich, erfolgte die Gestaltung von Anfang an in enger Zusammenarbeit zwischen Architekt und Bildhauer. Damit wurde eine uralte Tradition wieder aufgegriffen und ins 21. Jahrhundert transportiert.
Die Liegenschaft ist zusammengesetzt aus ursprünglich insgesamt neun Altstadthäusern (fünf davon mit Ausrichtung auf den Kornhausplatz), welche in den Siebzigerjahren zusammengelegt, danach komplett ausgehöhlt und unter Zerstörung eines Grossteils der historischen Substanz mit Betonstrukturen ausgebaut worden waren. Das Projekt für die Sanierung wurde ab den frühen Planungsphasen mit der städtischen Denkmalpflege abgestimmt. Das Kernstück des Entwurfs besteht darin, die mittelalterliche Grundstruktur mit Vorderhaus, Hinterhaus und Innenhof wieder herzustellen und bis ins Erdgeschoss hinunter sichtbar zu machen. Bestehende Betondecken wurden ausgeschnitten und neue Innenhoffassaden gebaut. Bildhauer und Architekt entwickelten die Idee, an einer streng geordneten Pilasterfassade den Stein in leichte Bewegung, «ins Fliessen» zu bringen und durch die Qualität der Einzigartigkeit jedes Elements dank manueller Bildhauerei an die Natürlichkeit von Erosion «im Fluss» zu erinnern. Aus verschiedenen Blickwinkeln sollte die Fassade von streng geometrisch bis stark bewegt erscheinen. Nach gemeinsamer, erster Formsuche mit Plastilin am Modell 1:10 wurde ein Musterpilaster 1:1 gebaut, danach ein weiteres Modell aus Keramikelementen im Massstab 1:5. Anschliessend folgten fünf Monate Steinmetzarbeit. Die übrigen die Aussenfassaden wurden denkmalpflegerisch wieder ergänzt / rückgebaut, Glasvordächer und Leuchtschriften entfernt und ersetzt durch Markisen sowie neu entworfene, metallene Beschriftungen. Innen wurde unter Betrieb mehrerer Mietflächen saniert. Die 6 Obergeschosse des Wohn- und Geschäftshauses enthalten Wohnungen, Mietflächen für Büros, Studios, eine Bank und Praxen, im Erdgeschoss sind zwei bestehende Restaurants sowie Verkaufsflächen, welche bis ins 1. Untergeschoss reichen. Zurück zur Übersicht