Eingereichte Projekte

Städtebaulicher Richtplan Zentrum Lyss

IMG 7997 b Hochhaussilhoutte Richtprojekt Lyss Staedtebaulicher RP Zentrum Richtplankarte 210330 Hochhaustypen v2 Bildrechte/Copyright: Van de Wetering, Zürich

Bauherrschaft

Gemeinde Lyss

Architektur und Raumplanung

Van de Wetering Atelier für Städtebau GmbH, Zürich

Raumplanung

ecoptima ag, Bern

Sozialplanung

michel kommunikation, Bern

Jahr der Fertigstellung

2021

Adresse

Regionalzentrum Lyss

Die Siedlungsentwicklung nach innen, die Rolle von Lyss als Regionalzentrum, mangelnde Aufenthaltsqualität, Leerstände und eine veraltete Ortskernplanung veranlassten die Gemeinde, das Ortszentrum neu zu erfinden. Mit dem städtebaulichen Richtplan wird eine koordinierte Weiterentwicklung des Ortskerns behördenverbindlich gesichert. Wichtig ist, dass der Richtplan keine flächendeckende Verdichtung vorsieht, sondern erhaltenswerte und kleinteilige Bebauungsstrukturen integriert werden sollen. Um dennoch Wachstum zu ermöglichen, soll Lyss an ausgewählten Standorten nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe wachsen. Als Basis für den Entwicklungsprozess wird ein robustes Freiraumgerüst definiert, bestehend aus dem grünen Quartiernetz um den Lyssbach und dem städtebaulichen Rückgrat entlang der historisch gewachsenen Verbindungen. Das städtebauliche Rückgrat wird als System von räumlich gefassten Plätzen und Strassen gestärkt. Durch präzise gesetzte Standorte für hohe Häuser und Hochhäuser werden die wichtigen öffentlichen Räume belebt. Es entstehen Identifikations- und Orientierungspunkte. Der Strassenraum wird durch die Höhenentwicklung in ablesbare Abschnitte gegliedert und rhythmisiert. Die Festlegung von Maximalhöhen schafft eine dem Gelände gegenläufige Stadtsilhoutte und betont den Kernbereich mit dem Bahnhof und den wichtigen Einkaufs- und Versorgungsfunktionen. Der alte Verlauf des Lyssbachs wird als Teil des grünen Quartiernetzes aufgewertet. Das dörfliche Umfeld mit der erhaltenswerter Bausubstanz und kleinteiligen Wohnquartieren bildet einen ruhigen Gegenpol zum städtisch geprägten Strassenraum. Durch die ökologische Aufwertung und die öffentlichen Grünflächen (Stadtpark und Knechtpark) entsteht ein feinmaschiges Erholungsnetz für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Der Richtplan wurde in einem breit angelegten Prozess unter Einbezug verschiedener Verwaltungsstellen, Begleitgruppen, der Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder (OLK), Grundeigentümern, Interessenvertretern und der Bevölkerung erarbeitet und am 1. Juli 2021 vom Kanton genehmigt. Verschiedene Projekte befinden sich im Moment in der Umsetzungsphase. Insgesamt stellt der städtebauliche Richtplan ein Schlüsselinstrument für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung dar und könnte in dieser Form wegweisend für vergleichbare Herausforderungen in anderen Kleinstädten sein. Zurück zur Übersicht