Eingereichte Projekte

Umbau Bauernhaus

Umbau Bauernhaus Baetterkinden 01 Umbau Bauernhaus Baetterkinden 02 Umbau Bauernhaus Baetterkinden 05 Umbau Bauernhaus Baetterkinden 03 Umbau Bauernhaus Baetterkinden 04 Bildrechte/Copyright: Roland Trachsel, Steffisburg

Architektur

Haaf & Haemmig Architekten AG, Bern

Landschaftsarchitektur

Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich

Denkmalpflege

Die Kantonale Denkmalpflege, Bern

Bauingenieurwesen

Mange+Müller AG Ingenieure SIA, Bern

Bauphysik / Akustik

Zeugin Bauberatungen AG, Münsingen

Architekturfotografie

Roland Trachsel Fotografie, Steffisburg

Jahr der Fertigstellung

2022

Adresse

Landshutstrasse 21, 3315 Bätterkinden

Das geschützte Bauernhaus an der Landshutstrasse in Bätterkinden ist ein Hochstudhaus aus dem 18. Jahrhundert mit Vollwalmdach Es hat eine bedeutende lokale Geschichte und ist von grossem Interesse für die Bevölkerung. Das heutige Erscheinungsbild mit den gerundeten Dachgauben entstand in den 1920er-Jahren im Heimatstil. Damals wurde das Bauernhaus als Wohn- und Gewerbehaus genutzt, mit einem Tuchladen im Tenn und einem Gipsergeschäft im Ökonomieteil. In den 60er Jahren verkehrten namhafte Künstler im Haus. Der Besitzer, ein Kunstfotograf, hinterliess entsprechende Bauelemente im Gebäudeinneren. Seit 2022 wohnt eine Familie im Haus, die den Ökonomieteil als Planungsatelier nutzt.

Die über die Jahrhunderte ändernde Nutzung und wandelnde Ästhetik des Gebäudes zeichnen die Dauerhaftigkeiten in Funktionalität, Materialisierung, Wirtschaftlichkeit, sozialer Verträglichkeit und Schönheit aus.

Das aktuelle Projekt zielt auf einen schonenden Umgang mit der bestehenden Substanz. Die Eingriffstiefe in einzelne Baumassnahmen wurde sowohl an der Gebäudehülle, beim Innenausbau als auch im Garten mit der Bauherrschaft sorgfältig geprüft und umgesetzt. Räume und Oberflächen sanierte man mit einfachen Mitteln, um deren Struktur zu erhalten. Der ehemalige Verkaufstresen des Tuchladens dient nun als Kücheninsel, die hundertjährige Stuckdecke im Tenn wurde ertüchtigt. Zeitzeugen wie Risse und abgebrochene Stuckaturen sowie bestehende Einbauten und Tapeten aus dem Heimatstil liess man bewusst stehen.

Durch frühere Umbauphasen war die Statik des Gebäudes stark geschwächt. Gezielte, mit Fachkräften erarbeitete, statische Eingriffe gaben dem Gebäude die Tragfähigkeit für die nächsten Generationen zurück. Für ein solides Fundament wurden die morschen Holzschwellen mittels einer flächigen Bodenplatte unterfangen. Im Dachraum helfen Stahlträger, die Schieflage des Daches aufzufangen.

Heute ist das Bauernhaus wieder belebt. Das Herzstück, die überhohe Familienküche, befindet sich im ehemaligen Tenn. Die Gaden-Zimmer wurden aus Rücksicht zum Gebäude nicht erhöht und sind von geringer Raumhöhe. Die Schlafräume befinden sich daher als neue Einbauten im Dachraum. Die Ummantelung unter dem Vordach verbindet das Wohnen mit dem Planungsatelier.
Alle Räume erhielten Farben und Tapeten, die sich an dem Bestand orientieren und der Familie ein behagliches Zuhause bieten.
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