Eingereichte Projekte
Umbau Wohnhaus Gryphenhübeli
Bildrechte/Copyright: Thomas Jantscher, Colombier
Architektur
Sollberger Bögli Architekten AG, Biel/Bienne
Landschaftsarchitektur
Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten, Bern
Innenarchitektur
Farb am Bau, Biel/Bienne
Bauleitung
Anderegg Partner AG, Bellach
Bauingenieurwesen
WAM Planer und Ingenieure AG, Bern
Holzingenieurwesen
Indermühle Bauingenieure, Thun
Jahr der Fertigstellung
2020
Adresse
Muristrasse 30, 3006 Bern
Einfamilienhäuser haben auf Grund des Flächen- und Ressourcenverbrauchs keine gute Öko-Bilanz. Doch die Bauherrschaft war bereit, sich auf einen längeren Prozess einzulassen und sich gegenüber neuen Ansätzen zu öffnen. Dies führte schliesslich zu einem Umbau des Hauses. Somit konnte mit dem Projekt eine grosse Menge an CO2 eingespart werden und ein sinnvoller Beitrag im architektonischen Diskurs geleistet werden.
Das Projekt wurde durch die Stadtbildkommission eng begleitet, um eine dem Ort angemessene und dennoch eigenständige Architektur zu entwickeln. Die Bauherrschaft übernahm die Vermittlerrolle und stellte der Nachbarschaft das geplante Bauvorhaben vor. Ganz entgegen der üblichen Praxis sind keine Einsprachen gegen das Bauprojekt eingegangen.
Die Bausubstanz, die in einem guten Zustand war, wurde erhalten und ein neues Obergeschoss aufgesetzt. In diesem befinden sich die Wohnräume. Die Bestandstreppe des Hauses, mit ihren massiven, geschliffenen Kunststeinstufen, führt zu einer neuen zentralen Halle. Eine Lichtkuppel mit ornamentalem Muster ziert den Raum. Die Anordnung der Räume und die verwendeten Materialien spiegeln das klassische Ideal eines bürgerlichen Familienwohnsitzes wider.
Anstelle des wuchtig wirkenden Walmdachs mit Ziegeldeckung definiert eine leichte Struktur aus Stäben und Stoffmarkisen das Erscheinungsbild der Aufstockung. Das neue, japanisch inspirierte Erscheinungsbild erinnert an einen Pavillon oder auch an eine schlichte Box. Damit tritt das neue Volumen, das grösser ist als manche der geschützten Nachbarbauten, in den Hintergrund. Auch der schimmernd schwarz lasierte Farbton der Fassade trägt dazu bei, den Baukörper optisch mit der Umgebung zu verbinden.
Die dunklen Sonnenschutzrollos verstärken den ästhetischen Ausdruck. Der Stoff ändert seine Erscheinung durch die aufgebrachte Metallschicht je nach Wetter, Tageslicht oder Jahreszeit. Das zeitgenössische Gebäude steht in entspanntem Dialog mit der gebauten Nachbarschaft. Zurück zur Übersicht