Eingereichte Projekte

Weiterstricken am Bestand - Bauernhof Weyerguet

Schluesselbild Aussenfassade v2 Dachraum Wohnung1 v2 Wohnung2 v2 Bildrechte/Copyright: Christine Blaser, Bern

Architektur

Halle 58 Architekten, Bern

Bauingenieurwesen

Tschopp Ingenieure GmbH, Bern

Holzingenieurwesen

Timbatec Holzbauingenieure AG

Jahr der Fertigstellung

2019

Adresse

Weyerstrasse 68, 3084 Wabern

Weiterstricken am Bestand

Der lange Zeit unbenutzte und unbewohnte Bauernhof des Ensembles Weyerguet ist seit Februar 2019 wieder mit Leben erfüllt. Eine Kerngruppe von FreundInnen setzte sich hohe Ziele um den Bestand zu erhalten und neu zu nutzen: im sozialen und gesellschaftlichen Bereich, in der Ökologie und der Erhöhung der Biodiversität, bei der Ressourcen- und Energieeffizienz, sowie mit zirkulärem, einfachen Bauen.
Architektonische Themen wie ein schlüssiges Konzept der baulichen Eingriffe, Prinzipien der Gestaltung im Bestand, der Erschliessung, der Raumbildung, der Atmosphäre und des Aussenraum wurden vom Projektstart an beachtet. Entstanden ist ein Umbau mit vielschichtigen Qualitäten, welche erst auf einen zweiten oder dritten Blick erkennbar sind. Das Projekt wurde durch die umsichtige Arbeit der Kerngruppe, wie auch durch die Partizipation und das hohe Engagement der BewohnerInnen eine Erfolgsgeschichte.

Die neun Wohneinheiten sind Stockwerkeigentum mit unterschiedlichen Flächen und gehen über ein, zwei oder drei Geschosse. Sie nutzen die bestehende Gebäudehülle und -Struktur ohne weiteres wertvolles Bauland zu beanspruchen. Alle Wohnungen haben Zugang zum gemeinsamen Aussenraum sowie privaten Gartensitzplätzen.
Die Flexibilität des Raumangebotes mit Wohnungen, einem Gemeinschaftraum, den
Scheunen und den vielfältigen gemeinsamen Aussen- und Innenräumen ermöglichen einen kleinen Mikrokosmos, auch gerade für die Kinder. Die bestehende, alte Holzfassade und die grossen Dachlandschaften prägen den Bau weiterhin, die baulichen Eingriffe sind zurückhaltend und bescheiden ausgeführt.
Einfach, ressourceneffifizient: Neben Massivholz und Holzwerkstoffen wurden auch alle anderen Baumaterialien sorgfältig nach ökologischen Kriterien und nach möglichst wenig grauer Energie ausgewählt. Wenn immer möglich wurde Bestehendes weiterverwendet.
Das Bauernhaus wird mit einer Wärmepumpe, sowie Erdsonden und -register beheizt. Der gesamte jährliche Energiebedarf wird durch eine dachflächenintegrierte, terracottafarbene PV-Anlage erzeugt. Das Regenwasser wir sichtbar oberflächlich abgeleitet und über den Weiher in die Aare geführt.
Die naturnahe Umgebungsgestaltung, die in einem partizipativen Prozess mit allen Bewohnerinnen entwickelt wurde, wird gemeinsam gepflegt.

Durch die Wiedernutzung der alten Gebäude ist wertvoller Wohn- und Lebensraum entstanden.
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