Projet soumis

Umbau Weinbauernhaus Merligen

Bild 1 v3 Bild 2 v2 Bild 3 v2 Bild 4 Bild 5 Droits des images/Copyright: Thomas Telley, St Antoni

Architecture

Johannes Saurer Architekt BSA, Thun

Construction en bois

Waber Holzbau GmbH Schwanden

Schreinerarbeiten

Mock Schreinerei AG, Wattenwil

Bodenbeläge

Holz, Lustenberger Galli GmbH, Madiswil

Malerarbeiten

Dähler AG, Steffisburg

Photographie architecturale

Thomas Telley

Achèvement

2021

Adresse

Seestrasse 209, 3648 Merligen

Das ehemalige Weinbauernhaus ist ein letzter Zeuge aus der Zeit, als in Merligen im grossen Stil Rebbau betrieben wurde. Damals erschloss keine Kantonsstrasse das rechte Thunerseeufer. Entsprechend nahe liegt der Bau heute an der breiten Strasse. In Merligen prägt eine handvoll solcher Bauten den Strassenraum und demnach auch den Dorfcharakter. Auch bautechnisch und baukünstlerisch weist das Doppelbauernhaus hohe Qualitäten auf.
Im Zuge der Sanierung wurde der ursprüngliche Kern des Hauses von allen im Laufe der Zeit dazugekommenen Um- und Anbauten befreit. Die freigelegte Bausubstanz überraschte in unterschiedlicher Hinsicht. Während in der Küche die originalen, breiten Tannenriemen und die von der früheren Rauchküche schwarzgebrannte Decke zum Vorschein kamen, enttäuschten die einst zerstörten Konsolenfriese an der Fassade. Der Umgang mit solchen Enttäuschungen und das anschliessende Vereinen der unterschiedlichen Elemente zu einem stimmigen Ganzen stellte eine besondere Herausforderung dar.
Die Bauherrschaft war sich dem historischen Wert des ehemaligen Weinbauernhaus voll bewusst und gewillt, dieses zu erhalten. Die Sanierung orientierte sich an folgenden Grundsätzen: Bauteile werden nur ersetzt, wenn dadurch ein Mehrwert oder eine gestalterische Verbesserung entsteht. Eine einfache, sparsame und dauerhafte Bauweise wurde angestrebt. Dort wo es möglich war, wurden Bauteile geflickt, anstatt ersetzt. Es wurden ausschliesslich Materialien aus nachhaltiger Produktion eingesetzt, die beim Bestand vorgefunden wurden. Eine ökologische sowie nachhaltige Bauweise wurde angestrebt und so viel Originalsubstanz wie möglich erhalten.
Der verwinkelte Eingangsbereich liegt zwischen dem zum Atelier ausgebauten Schopf und der sanierten Haushälfte. Wie in alten Bauernhäusern üblich, tritt man durch die Haustür direkt in die Küche. Passend zur schwarzgebrannten Holzbalkendecke wurden die Oberflächen und die neuen Einbauten in schwarz gehalten. Die einheitliche Farbgebung fasst Elemente unterschiedlicher Bauetappen zusammen und schafft einen ruhigen, intimen Rahmen. Eine Treppe mit Tritten aus Weisstanne führt in das Dachgeschoss. Im Gegensatz zu den hangseitig gelegenen und dunkel gehaltenen Küche und Schlafzimmer, sind die zum See orientierten Zimmer in einem gebrochenen Weiss gestrichenen und holen so viel Licht ins Haus. Retour à l'aperçu